Wanderungen

Kulturwanderweg

Die Wanderung beginnt im Ortszentrum beim Krichenplatz und führt über die Friedhofstraße zum Naturdenkmal "Kaiserlinde". Die Kaiserlinde wurde 1898 aus Anlass eines Geburtstages Kaiser Franz Josefs gepflanzt. Weiter geht es auf dem ehemals vielbegangenen Kirchensteig von Andorf nach Schörgern. Dort befindet sich zwischen zwei Pappeln ein kunstvolles Kreuz, das der Bildhauer Rauch von Altmünster schuf. Die Inschrift lautet: "O Wanderer, du siehst im Buche der Natur überall Gottes Spur. Und willst du ihn noch größer sehn, musst du zu seinem Kreuze gehn." In der Ortschaft Großschörgern biegt man sodann links ab in Richtung der Ortschaften Kleinpichl und Großpichl. In Großpichl befindet sich das Innviertler Freilichtmuseum Brunnbauerhof. Der Brunnbauerhof ist ein 200 Jahre alter, für diese Region typischer Vierseithof, der bis in die heutige Zeit in einzigartiger Weise, auch baulich in fast unverändertem Zustand der jetzigen Generation und somit auch der Nachweld erhalten werden konnte. So gibt er Zeugnis über bäuerliches Leben und wird zu einer lebendigen Begegnungsstätte für Brauchtum und Überlieferung. Weiter führt die Wanderung dann in die Ortschaft Niederleiten und von dort durch das Haulinger Holz, in dem sich mehrere Kleindenkmäler befinden, zum "1. Innviertler Kräutergarten" in Haula. Sein Betreiber, Herr Felix Grünberger, ist Träger des Umweltschutzpreises des Landes Oberösterreich. In diesem Heilpflanzen-, Lehr- und Schaugarten kann man mehr als 200 verschiedene Kräuter, deren Heilwirkung von Herrn Grünberger anschaulich erklärt werden, besichtigen. Einer Verköstigung verschiedener Heilkräuterliköre im Anschluss an die Besichtigung steht dann nichts mehr im Wege. Vom Kräutergarten führt die Wanderung dann in die Ortschaft Lichtegg, wo sich ein Gestüt mit Isländerpferden befindet. Nach dieser Ortschaft geht man dann ca. 200 m Richtung Ortszentrum und biegt dann links ab. Nach einigen Metern führt uns dann ein Wiesensteig rechts zur Hubertuskapelle am Kirchenberg. Am stillen Nordostwald des Kirchenberges ließ die Andorfer Jägerschaft 1974 eine modern gestaltete Hubertuskapelle errichten. Die Architektur entwarf der Andorfer Bildhauer Prof. Franz Xaver Wirth, von dem auch das Relief der Hubertus-Legende stammt. Vom Kirchenberg wandert man dann zurück ins Ortszentrum, wo man sich in einem der zahlreichen Gastronomiebetriebe von den Strapazen der Wanderung erholen kann. Von den vielen Sehenswürdigkeiten im Ort Andorf wollen noch zwei erwähnt werden. Und zwar die Riedkirche (St. Sebastian am Ried) und das Gerl-Denkmal. Die Riedkirche (St. Sebastian am Ried) befindet sich in der T.-Schwanthaler-Straße und ist ca. 5 Gehminuten vom Ortszentrum entfernt. Erbaut wurde die Riedkirche von 1635 bis 1638. Die Kirche wurde in einheitlichem frühbarocken Stil vom Baumeister Bartholomäus Viscardi erbaut. Das Hauptaugenmerk verdient die für diese Region einzigartige Schutzmantelmadonna aus der Hand des Bildhauers Thomas Schwanthaler. Der Hochaltar mit dem hl. Sebastian entstammt ebenfalls der Werkstatt des Thomas Schwanthaler. Der Kirchename sagt uns, dass die Riedkirchen dem hl. Sebastian geweiht ist. Das Gerl-Denkmal befindet sich bei der neuen Volksschule an der Gabelung der Rathausstraße und der Hans-Holz-Straße und ist ebenfalls ca. 5 Gehminuten vom Ortszentrum entfernt. Das Wirken des Künstlerehepaares Franz und Barbara Gerl ist umglänzt vom treuen Dienst an Wolfgang Amadeus Mozart und seinem Werk (Prof. Alfred Orel). Franz Xaver Gerl, 1764 in Andorf geboren als Sohn eines Schulmeisters und Organisten, Studium in Salzburg, Bassist und Komponist, und seine Gattin Barbara, geborene Reisinger, gleichfalls Sängerin, zählten zum nahen Freundeskreis Mozarts. Frau Gerl brachte den zögernden Mozart dazu, die Komposition der "Zauberflöte" zu übernehmen. Kein Wunder also, dass Mozart die Gesangspartie des Sarastro der Stimme des befreundeten Bassisten anpasste. Bei der Erstaufführung der "Zauberflöte" am Theater an der Wieden in Wien sang Franz Gerl den Sarastro, Barbara Gerl die Papagena. Auch in anderen Opern Mozarts verkörpterte Franz Gerl die Hauptpartien Osmin, Don Giovanni, Figaro. Für die bis zum Tode gehaltene Freundschaft spricht der Umstand, dass Gerl am Todeslager Mozarts (4.Dezember 1791) die Basspartie in seinem Requiem sang. Die Anreise nach Andorf kann entweder mit einem PKW, Bus oder mit der Eisenbahn erfolgen. Andorf liegt direkt an der B 137 sowie an der Eisenbahnlinie Wels-Passau. die Innkreis-Autobahn (A8) führt ebenfalls in unmittelbarer Nähe an Andorf vorbei.

Ökologie im Naherholungsbereich


Auch diese Wanderung nimmt vom Kirchenplatz ihren Ausgang. Über den Winertshamer-Weg erreichen Sie den Lehrpfad Ökologie im Naherholungsbereich. Dieser Lehrpfad wurde anlässlich der Pramregulierung 1977 geschaffen. Er führt Sie durch die Ortschaft Winertsham in die Moosleithen, die im Jahre 1995 zum geschützten Landschaftsteil erklärt wurde und Naturfreunden ein unvergessliches Erlebnis bietet. Auf gleichem Wege jedoch am anderen Pramufer führt Sie der Weg wieder zum Ausgangspunkt zurück. Weitere Sehenswürdigkeiten im Gemeindegebiet können Sie der Broschüre Kleindenkmäler in der Marktgemeinde Andorf entnehmen, die zu einem kleinen Unkostenbeitrag bei der Tourismusinformation (Gemeindeamt) erhältlich ist.